Wie queer dachte Freud?

Die Dekonstruktion der sexuellen Normalität in den “Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie„.

Am 06. Mai vor 150 Jahren wurde Sigmund Freud geboren – Anlass für vielfältige Erinnerungsarbeiten bei Festveranstaltungen, Vorträgen, im Fernsehen, in Zeitungen und Magazinen… Auf der Strecke bleibt bei all diesen Beiträgen seine bemerkenswerte Sexualtheorie, in der er dem Primat der Heterosexualität den Boden entzieht und zugleich die Homosexualität weitgehend entpathologisiert.

Martin Dannecker, bis zu seiner Pensionierung Ende 2005 Professor am Institut für Sexualwissenschaft an der Universität Frankfurt am Main, hat sich Zeit seines intellektuellen Lebens mit Freud auseinandergesetzt. Er wird einen postumen Geburtstagsgruß der fundamentalen Art entrichten: Zurück zu Freud – gegen die Freudianer?!?

Der renommierte Psychoanalytiker Univ.-Prof. Dr. Udo Rauchfleisch resümiert: "Die Schülerinnen und Schüler Freuds vertraten – wesentlich einseitiger als Freud selbst – die Auffassung ‚Homosexualität = Krankheit’." Sie sei Ausdruck einer Entwicklungsstörung und gehöre damit in den Bereich der Psychopathologie.

Wie kam es nach Freud zu dieser Entwicklung? Welche Auswirkungen hatte das? Berufen sich traditionelle Gesellschaftskreise, die Katholische Kirche etc. zu Recht auf Freud? Welche neuen psychoanalytischen Erkenntnisse und Konzepte gibt es heute?... ExpertInnen stellen sich der Diskussion.

Vortrag

  • Univ.-Prof. Dr. Martin DANNECKER Institut für Sexualwissenschaften, Universität Frankfurt/Main

Podium

  • Drin. Margret AULL Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie
  • Univ.-Prof. Dr. Martin DANNECKER
  • Dr. Walter PARTH Vors. d. Wiener Arbeitskreises f. Psychoanalyse
  • Univ.-Prof. Dr. Alfred SPRINGER Wiener Psychoanalytische Vereinigung